Sonntag, 18. November 2012

New York & Boston - Teil V

Endlich! Letzer Post mit Fotos aus Boston! Hat ja jetzt auch lange genug gedauert werdet ihr sicherlich denken - und damit Recht haben. Im letzten Post waren wir gerade auf dem Bunker Hill angekommen, also werde ich mal wieder versuchen dort anzuknüpfen.

Vom Hunger angetrieben sind wir dann in die - laut Reiseführer - beste Pizzeria in Boston gegangen. Nachdem wir draußen gut eine halbe Stunde gewartet hatten, um überhaupt herein zu dürfen, wurden wir dann mit einem Platz direkt an der Theke belohnt, so dass ich dieses tolle Foto hier machen durfte.
Police Badges at Regina's Pizza
Der Laden war in der Tat weit über Boston hinaus berühmt, und anscheinend ist es Tradition, dass man als Polizist, wenn man bei Regina's isst seine Police Badge da lässt. So ist dann diese anschauliche Sammlung zustande gekommen, die nicht nur aus Abzeichen aus ganz Amerika besteht, sondern auch Frankreich, Kanada und Italien. Dadurch, dass wir direkt an der Theke saßen, bin ich auch ziemlich schnell mit einem Bostonian ins Gespräch gekommen. Dem konnte ich dann entlocken, dass es ganz in der Nähe eine Brauerei gibt, in der man soviel Bier trinken kann, wie man will, wenn man eine kleine Spende als Eintritt zahlt. Schade, dass unsere Zeit nicht mehr dafür gereicht hat, denn wir mussten schnell weiter zum J.F.K. Museum.

Auf dem Weg dorthin sind wir eine Metro Station eher ausgestiegen und durch die Old Habor Park zum Museum gegangen.
Beginning of Old Habor Park
War alles in allem eine ziemlich gute Idee, da man von dort nicht nur einen atemberaubenden Blick über die Bucht, sondern auch über Boston hatte.
View along the tiny beach close to Old Habor Beach 
Zum Greifen nah, der Prudential Tower
Und so nah ist Downtown von der anderen Seite
Auf der anderen Seite der Bucht konnte man dann ein paar ältere Häuser sehen. Ganz im viktorianischen Stil, in dem auch schon Mt. Vernon St. war.
Alte Kirche im viktorianischen Stil 
Blick über die Bucht 
Weg zum J.F.K. Museum
Das J.F.K. Museum war ziemlich gut. Viel besser, als ich gedacht hatte. Es gab verschiedenste Ausstellungen, zu Themen wie der Cuba-Missile-Crisis und eben auch dem Attentat auf ihn. Da ein Großteil des Museums interaktive gestaltet war, und es beispielsweise zu jedem Bereich auch ein zusammenfassendes Video gab, war es ziemlich kurzweilig im J.F.K. Museum.

Eingang zum Museum, in dem auch die J..F.K. Library ist.
Buttons aus J.F.K.'s Wahlkampfkampagne.
So sahen die Zähltafeln damals im Fernsehn aus. 
Picasso: Sabine Women Reference-Work to Cuba 
Den Picasso, den ihr dort übrigens seht, hätte ich eigentlich gar nicht fotografieren würden, wie mir später dann mal aufgefallen ist. Also genießt ihn bitte!
Blick auf Boston.
Stars and Stripes!
Natürlich gibt es auch im Kennedy Museum die obligatorische überdimensionale U.S. Fahne, dessen Größe sich hier nur erahnen lässt. Dürften ungefähr 50m² Stoff gewesen sein, die dort über mehrere Etagen hinabhingen.

Im Anschluss, an unseren Ausflug an den Rand von Boston sind wir dann wieder zurück in den Stadtkern gefahren, wo wir direkt vor der Public Library auf diese Kirche gestoßen sind, die ein wenig fehlplatziert wirkt, zwischen all den Hochhäusern, die in Downtown stehen. Die Trinity Church wurde von der Architektenvereinigung in Amerika vor ein paar Jahren zu den 10 beachtenswertesten Gebäuden in Amerika gekürt und ist auch dementsprechend berühmt. Es ist übrigens die einzige Kirche auf dieser Liste, was für Amerika eigentlich überraschend ist - oder?
Trinity Chruch von Clarendon St. aus.
Trinity Church von der Public Library aus.
Die Public Library ist die erste Bibliothek in den U.S.A. gewesen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich war.  Aufgrund dessen ist sie ein Zeichen für Bildung, die für alle erreichbar ist. Gerade in Zeiten wie heute, wo die Studiengebühren gerne mal 50.000 Dollar pro Semester betragen können, ist dieser Hort des Wissens gefragter, denn jemals zu vor.
Innenhof der Public Library.
Der Innenhof der Public Library, in dem man auch lesen kann, sieht übrigens so aus, und erinnert mich damit eher an die Alhambra.

Nachdem wir ein bisschen durch die Library geschlendert sind, haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Dabei konnten wir entlang des Inner Habor den Sonnenuntergang über Harvard sehen.
Sonnenuntergang über der Harvard Bridge.
Zum Abendessen gab es dann auch endlich den Hummer, von dem ich ganz am Anfang schon berichtet hatte. Hummeressen habe ich nicht als Essen kennengelernt, sondern eher als Schlacht gegen das Schaltentier, das trotz Ableben noch erhebliche Gegenwähr leistet.
Hummer im Hafen von Boston mit François Paulhan und Timothée.

Samstag, 10. November 2012

New York & Boston - Teil IV

So, was lange währt wird endlich gut. Es hat etwas länger gedauert, aber das hier dürfte mein vorletzter Post mit den Fotos aus Boston sein. Eigentlich hätte ich das hier schon viel eher gemacht haben sollen, aber irgendwie war ich immer mit was anderem beschäftigt.

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, fange ich mal direkt mit dem letzten Tag in Boston an. Auf dem Programm stand der Freedom Trail. Quer durch Boston ist aus rotem Backstein ein Weg gepflastert, der an allen sehenswerten Orten und Gebäuden vorbei führt. Dass wir uns den nicht würden entgehen lassen, dürfte wohl klar sein. So ging es dann auch direkt nach dem Frühstück los zum Anfangspunkt des Freedom Trails, dem Massachusetts State House.
Massachusetts State House
In dem Gebäude hat Mitt Romney als Gouverneur von Massachusetts sein Unwesen getrieben, bis er sich in diesem Jahr zur Wahl als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat aufstellen lassen.

Auf unserem weiteren Weg sind wir dann schließlich  zu einem der für Boston berühmten Burrying Grounds gekommen. Anders, als im Rest der U.S.A., heißen die Friedhöfe in Boston nicht etwas Cemetry oder Graveyard, sondern Burrying Ground oder Burial Ground. Damit sind vor allem kleine Friedhöfe gemeint, die mitten in der Stadt liegen, und bereits seit dem 18. Jahrhundert existieren. Dadurch, dass im Laufe der Zeit immer wieder überbeerdigt wurde, sind quasi alle Burrying Grounds erhöht über dem Straßenniveau.
Burrying Ground in der Beacon  Hill Neighbourhood
Anderer Teil des Beacon Hill Burrying Ground
Weiter entlang des Freedom Trail sind wir dann zur Old City Hall gelangt, wo früher der Bürgermeister von Boston sein Amt hatte. Heute befindet sich ein Steakhouse in dem Gebäude, vor dessen Eingang immer noch eine große Benjamin Franklin Statue an einen der berühmtesten Söhne der Stadt erinnert.
Old City Hall.
Eingang zum Restaurant in der Old City Hall.
Statue von Benjamin Franklin
Weiter ging es vorbei am Haymarket zum Stadtteil Chelsea. Auf dem Weg dorthin wurden wir mit diesem tollen Blick auf Downtown Boston bei strahlendem Sonnenschein belohnt.

Downtown von Boston.
Unser nächster Stop war die Old North Church. Hier hing Robert Newman zwei Laternen auf, als Zeichen an Paul Revere, dass die Briten zu See und nicht zu Land unterwegs waren nach Lexington. Heute hat die Kirche leider eine zweifelhafte zweite Berühmtheit erlangt hat, da in ihrem Hinterhof eine Kette mit den Dogtags aller gefallenen Soldaten aus der Stadt Boston hängt, die an den Schmerz des Krieges erinnern soll.
Gedenkplakette für Robert Newman und Paul Revere.
Kirchturm der Old North Church.
Dogtags im Hinterhof der Kirche.
Weiter ging es zum nächsten Burrying Ground, von dem aus man schon den Hafen erahnen konnte, in dem ich später am Abend dann zum ersten Mal Hummer gegessen habe - aber dazu im nächsten Blog mehr!
North End Burrying Ground.
Während unseres Bummels durch den Hafen bin ich dann auf dieses tolle Schild gestoßen, was uns alle daran erinnern soll, dass wir doch bitte stehts Sicherheitsschuhe tragen sollen. Safety first, oder um es als Sprichwort zu sagen: Better be safe than sorry!
Better be safe than sorry!
Im Hafen selbst lagen nicht allzu viele Schiffe. Was mich aber dafür umso mehr gewundert hat, ist, wie nah ich an diese Fregatte im Hafen herangehen konnte, ohne einen bösen Blick von irgendwem zu ernten. So haben wahrscheinlich nicht gerade die meisten Leute ein Schiff gesehen.
Fregatte im Trockendock.
Unterwegs nach Chelsea bin ich dann an diesem Haus vorbei gekommen, was mich irgendwie an die Seven Sisters in San Francisco erinnert. Wem es auch so geht, der schreit bitte hier oder postet es in den Kommentaren.
Sieht aus, wie eine der seven sisters, right?
In Chelsea angekommen sind wir dann auf dann auf das Bunker Hill Monument geklettert, um den Ausblick über die Stadt zu genießen. Der Hügel hat seinen Namen, weil während des Unabhängigkeitskrieges sich hier Aufständische eingegraben hatten, und erbitterten Widerstand gegen die Briten geleistet haben.
Bunker Hill Monument.
So, das war es dann auch für heute. Im nächsten und letzten Boston-Post gibt es dann mich beim Hummer essen, J.F.K. Museum, Old Harbour Park und viele tolle andere Sachen!

Sonntag, 28. Oktober 2012

New York & Boston - Teil III

Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei, von daher hoffe ich mal, dass ich hier die Erwartungen erfüllen kann. An den Bildern sollte es eigentlich nicht scheitern, denn ich bin ganz zu frieden mit dem, was ich geknippst habe. Aber seht und lest wie immer selbst!

Im letzten Post habe ich quasi gerade den Bus bestiegen, mit dem wir nach Boston gefahren sind. Von daher werde ich mal wieder versuchen so nahtlos wie möglich dort anzuknüpfen.

Trotz einer Stunde auf dem Highway im Stau haben wir es geschafft pünktlich um Mitternacht mit unserem Buscoach in Boston an der Southstation anzukommen. Die chinesischen Fahrer wissen halt, wie man es schafft auf einer vierstündigen Fahrt eine Stunde Stau herauszufahren. Ich glaube, ich sollte an dieser Stelle noch einmal sehr dankbar dafür sein, dass ich einen Großteil der Zeit im Bus geschlafen habe, und nicht mit ansehen musste, was nötig war, um ohne Verspätung unser Ziel zu erreichen.

Nachdem wir uns in Boston die Charliecard gekauft hatten - so heißt dort die Metrokarte - haben wir uns direkt auf den Weg zu unserem Hostel gemacht. Da die Metro nur bis circa 1 Uhr nachts fährt - obwohl es die Hauptstadt von Massachusetts ist -, haben wir uns wirklich beeilt, rechtzeitig an der Hostel zu sein, um nicht in der ersten Nacht mitten im Nirgendwo stranden zu müssen. Soweit war unser Plan auch ziemlich gut, nur als wir dann an der Adresse ankamen, empfing uns ein Nachtwächter mit einem Stadtplan und machte uns darauf aufmerksam, dass das Hostel vor circa zwei Wochen umgezogen sei. Nette Überraschung. Um 1 Uhr morgens. In einer fremden Stadt. Bei 25°F.

Da die Metro nun also leider nicht mehr fuhr, versuchten wir mit dem Bus an unser neues Ziel zu kommen. Leider, fuhr dieser jedoch auch nicht mehr, so dass wir mit dem Taxi die letzte Etappe in Angriff nehmen mussten. Um 2 Uhr nachts waren wir dann endlich da, und konnten uns in die Horizontale verabschieden.

One of them seems to be very happy to go to the museum.
Am nächsten Morgen haben wir (Alban, François und ich) uns dann wieder einmal auf den Weg in ein Kunstmuseum gemacht, da es vormittags noch regnete. Auf dem Weg dorthin sind wir an State Street vorbei gekommen. Einem der größten Vermögensverwalter der Welt, zu dem direkt alle Absolventen des MIT und von Harvard strömen.
State Street Corporate Headquarters in Boston.
Nachdem wir für stolze 24$ die Tickets für das Museum of Fine Arts gekauft hatten - 1$ Studentenrabatt gab es! - haben wir uns die Zeit bis zum Mittagessen im Museum vertrieben. Ein paar meiner Highlights habe ich natürlich wieder für euch fotographiert. Mit dabei unter Anderem auch Max Beckmann und diese Highspeedfotographie.
Max Beckmann - double portrait.
Highspeedfotographie einer zerberstenden Vase
Die Vase, die man übrigens oben zerbersten sieht hat etwas besonderes in sich. Die Blumen, die in ihr stehen wurden vorher in flüssigem Stickstoff gekühlt, so dass sie genau so brechen und abplatzen, wie es die Vase tut.
Das Bild hier ist berühmt, für seine Schatten.
Außerhalb des Museums auf dem Zebrastreifen.


Das Männchen was dort auf dem Zebrastreifen klebt ist übrigens kein Exponat von irgendwem berühmtes, den man jetzt zwangsläufig kennen müsste. Nichtsdestotrotz, finde ich sieht das ganze gar nicht mal so schlecht aus. Ist halt einfach ein lustiges Motiv.

Nachdem sich der Regen verzogen hatten, haben wir uns dann auf den Weg nach Harvard und zum MIT gemacht. Einfach, um mal den Campus dort zu erleben. Das MIT war sehr wuselig. Wie ein riesen Ameisenhaufen. Im vergleich dazu war Harvard eine alte spießige und wie ausgestorbene Uni. Auf dem Campus war niemand zu sehen, und die Leute, die zu sehen waren, taten ihr Möglichstes, um schnell wieder von der Bildfläche verschwinden zu können.

Eingang des Massachusetts Institute of Technology - MIT.
John Harvard: Gründer, der nach ihm benannten Universität.
Die berühmte Harvard Chappell.
Wo könnte das Foto nur gemacht worden sein?
Nachdem wir beide Unis nun gesehen hatten, entschieden wir uns, als nächstes zum Mt. Vernon zu gehen. Dem historischen Stadtkern von Boston. Auf dem Weg dorthin sind wir an einigen netten Promenaden vorbeigekommen, und konnten echt gute Bilder vom Indian Summer machen.

Indian Summer zum Ersten.
Indian Summer zum Zweiten.


Indian Summer zum Dritten.
Nachdem wir den Berg hinaufgestiegen waren, und uns ein paar der Häuser aus der Gründerzeit um 1800 angeguckt hatten, wurden wir auf dem Rückweg mit diesem wunderschönen Sonnenuntergang über der alten Innenstadt belohnt. 
Sunset at Mount Vernon.
Damit war dann auch schon mein erster Tag in Boston vorbei. Was ich an den anderen Tagen gemacht habe, gibt es dann im vierten Blogpost zu New York & Boston, da dieser sonst einfach zu lang würde. Ich kann jedoch schon mal verraten, dass es um Hummeressen gehen wird, und auch den Freedom Trail.

Samstag, 20. Oktober 2012

New York & Boston - Teil II

So, da bin ich wieder! Um den Faden nicht reißen zu lassen, werde ich euch in rekordverdächtiger Zeit mit den nächsten Fotos versorgen. Nahtlos geht es da in New York weiter, wo ich aufgehört habe zu erzählen. Und zwar im Herzen von Manhattan.

Nach dem Besuch des 9/11 Memorials ging es direkt weiter zum Herzen von Manhattan: der Wall Street. Genauer gesagt zur New York Stock Exchange (NYSE). Mit einem gehandelten Volumen von 153 Milliarden US-Dollar ist die NYSE eine der führenden Börsen weltweit. Wie groß und wichtig sie ist, kann man wohl unter anderem daran erkennen, dass der geplante Merger mit der Deutschen Börse aufgrund von Monopolbedenken abgesagt werden musste.
Barclays Capital Trading Division
Market Making von Goldman Sachs
Was man im Fernsehn übrigens nicht sieht, wenn all die wichtigen Leute von der Wall Street, beziehungsweise vom Parkett berichten ist, dass es unter der Decke der NYSE eine echt abgefahrene Konstruktion gibt, die dazu dient, das Gewicht vom Parkett zu nehmen. Als diese Röhrenkonstruktion noch nicht fertiggestellt war, durften nur Händler hinter einer blauen Linie auf dem Parkett laufen. Reporter und alle anderen Interessenten war dies strengstens verboten, weil eben der gute Boden geschont werden musste.
Röhrenkonstruktion unter der Decke, um das Parkett zu entlasten
Bevor ich mit François in den Bus Richtung Boston gestiegen bin, hatten wir noch etwas Zeit, so dass wir uns dazu entschieden haben noch mal einen kleinen Abstecher zur Brooklyn Bridge zu machen, um dort das obligatorische Foto zu machen.
Blick Richtung Queens, wo Murki und ich wohnen werden
Blick Richtung Manhattan, wo man wieder die Freedom Tower sieht
Nach dem Abstecher haben wir uns dann quer durch Chinatown auf den Weg zu unserer Busgesellschaft gemacht. Auf dem Weg dort hin haben wir uns noch etwas zu Essen gesucht, und sind dabei unter Anderem auf einen Laden gestoßen, der hiermit warb.
Me gusta, tambien!
So, das war es fürs Erste aus New York. Im Dritten Teil geht es dann direkt in Boston los! Ein paar der Fotos dazu habe ich schon hochgeladen. Ihr findet sie in dem gleichen Album, wie auch die aus dem vorherigen Post. Für alle, denen es zu viel Arbeit ist, jetzt noch mal zu meinem vorherigen Post zurück zu gehen, hier der Link.