Samstag, 8. September 2012

American Art Museum & Mausefallenausstellungen

Moin! So, hier ist endlich Wochenende, und gerade tobt draußen der wahrscheinlich krasseste Thunderstorm, den ich bis her hier erlebt habe. Wenn der Wind den Regen gegen die Scheibe drückt, sieht es so aus, als hätte gerade jemand eine Badewanne verschüttet. Gut, das wird euch wahrscheinlich weniger interessieren. So wie ich euch kenne, wollt ihr natürlich als Erstes wissen, wie die Party in der Botschaft von Costa Rica war. Da muss ich euch jedoch an dieser Stelle leider enttäuschen. Erst gibt es nämlich diesen Blogpost zum American Art Museum. Am Sonntag folgt dann  hoffentlich der zum Newseum, und dann werde ich vom weißen Haus und der Embassy Party - von der ich dann hoffentlich auch Fotos habe - berichten.
Smithsonian American Art Museum
Also, los geht es mit dem American Art Museum, in dem ich zusammen mit François war. Über vier Etagen erstreckt sich das Museum und bietet zahlreiche verschiedene Ausstellungen an. Unter anderem eine Büstenkollektion der U.S.-Präsidenten, Kunst während des Bürgerkriegs - die besonders im Süden eine Blüte erreichte, weil durch die Blockade der Nordstaaten die Materialien zum Fotografieren fehlten, so dass handgemalte Kunst wieder sehr gefragt wurde -, moderne Kunst, afroamerikanische Gemälde und eine Ausstellung zum Thema Kunst in Videospielen.
Je vous presente François  Le Derff 
Da das Museum auch ein Smithsonian ist, war der Eintritt für uns - und auch für jeden Anderen - kostenlos. Wie bereits im National Air and Space Museum haben wir uns wieder für die bewährte Taktik entschieden einfach im Uhrzeigersinn alles abzuklappern. So sind wir dann auch auf das erste echte Kunstwerk nach einer gefühlten Ewigkeit an schlechter zeitgenössischer Fotographie gestoßen.

The Sun
"The Sun" ist ein aus Marmor geschlagen und poliertes Oval, was eigentlich im krassen Gegensatz zur Sonne an sich steht. Der kalte Stein strahlt alles andere als Wärme aus, und ist sogar so geschliffen, dass er wenn er angestrahlt wird das Licht ablenkt. Auf dem Foto sieht man es nicht ganz so gut, aber um "The Sun" herum ist es wirklich dunkler. Das echte erste Gemälde was ich interessant fande kam dann auch schon direkt im Raum danach.
Manhattan
Unter dem Titel "Manhattan" hat ein Künstler das oben abgebildete Gemälde gemalt, was wie ich finde erst auf den zweiten Blick seinem Namen gerecht wird. Wer sich das Gemälde genauer anschaut, wird schnell die typischen Siloutten des Chrystler Buildings sowie des Empire State Building sehen. Auch die Türme der Brooklyn Bridge lassen sich erkennen. Ich wollte mir das ganze sogar als Poster im Museums Shop kaufen, nur leider war es nicht mehr da.
Gemaltes Mosaik
Ein Weiteres ziemlich interessantes Kunstwerk ist das hier, von dem ich leider vergessen habe, wie es heißt. Es ist nicht gemalt, sondern getupft. Was man da sieht sind Millionen von einzelnen Punkten, die so dich beieinander sind, dass das bloße Auge sie nicht erkennen kann - leider auch meine Fotokamera nicht. Wenn man davor steht sieht das ganze ungefähr so aus, wie die aufgedampften Transistoren eines Computerchips.
Mausefallen Ausstellung
Natürlich wäre Amerika nicht Amerika, wenn sie nicht auch mindestens eine Ausstellung hätten, bei der man sich einfach nur an den Kopf fassen möchte und denkt "was soll das denn bitte?". In diesem Fall konnte das Museum mit einer Ausstellung zum Thema historische Mausefallen punkten. Die meisten Entwürfe waren schon ziemlich abgefahren und gerade mit der Erfindung der Elektrizität wurde es immer obskurer. Der elektrische Stuhl für die Maus war somit ein kleiner Höhepunkt dieser Ausstellung.
Bill Clinton
Der nächste Teil der Ausstellung widmete sich den U.S.-Präsidenten. In chronologischer Reihenfolge wurden die Präsidenten auf verschiedene Arten gemalt. Ich fande dabei am interessantesten dieses Gemälde von Bill Clinton, was erst mit ein bisschen Abstand offenbart, wer dort auf die Leinwand gebannt ist. Von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA gibt es zwar eine Reihe von Bildern, aber immer nur in einer Pose. Alle Bilder gehen nämlich auf ein Original, das nun im weißen Haus hängt zurück. Wann immer also George Washington gemalt wurde, hat sich jemand dieses Original als Vorlage genommen und dem guten Mann einfach nur etwas anderes angezogen und den Hintergrund verändert.

Eines der Kunstwerke, was mich übrigens am meisten fasziniert hat ist das Folgende von Mike Wilkins, einem zeitgenössischen Künstler.
Mike Wilkins Interpretation der Declaration of Independence
Zu sehen sind die Nummernschilder aus allen Bundesstaaten der USA. Wenn man sie richtig betont ergeben sie die ersten Sätze der Declaration of Independence, die dann wie folgt lauten: "We, the people of United Staates, inorder to form a more perfect union and establish justice and ensure domestic tranqulity to provide for the common defence ... " Wer noch Lust hat, das ganze weiter zu entziffern: viel Spaß dabei! Ich mache mich in der Zwischenzeit dann schonmal daran verbal die letzte Ausstellung zu beschreiben.

Wie es der Name vermuten lässt: Eine Ausstellung  zu Kunst in Computerspielen
Der Titel der Ausstellung ist auch dieses Mal genau so präzise gewählt, wie bereits in der Mausefallen-Ausstellung. Hauptthema der Ausstellung war der Wandel der ersten 8bit Computer-Spiele hin zur heutigen FullHD-Auflösung. Da der meiste Teil interaktiv war, und Videos enthielt, die die Unterschiede gegenüberstellen, kann ich hier leider nur mit dem Logo der Ausstellung punkten.

So, das war es dann auch schon wieder. Der nächste Post beschäftigt sich dann mit dem Newseum (Berliner Mauer, 9/11, FBIs Most-wanted-cases, Präsidentschaftswahl in den USA) und danach gibt es dann endlich wieder was "spannendes" zum Thema White House und Embassy Party. Ich hoffe, ich konnte damit jetzt ein bisschen Cliff-hanger-Spannung aufbauen. Bis demnächst!

P.S.: Was ich noch zum Thema afroamerikanische Zeit geschrieben haben wollte: Während der Rassenunruhen stellten die Museen keine Kunst von Afroamerikanern aus. Was haben diese also gemacht, um das Problem zu umgehen? Richtig, ihre Kunst nur noch an Museen geschickt und nicht persönlich abgegeben! Das Problem dabei war nur, dass oftmals die Gemälde gestohlen wurden, oder gar von den Postboten zerstört wurden.

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